Imperialismus und Kultur

Imperialismus und Kultur

Autoren: Thomas Metscher

In Vorbereitung

Diese Schrift behandelt die Entwicklung und den Zustand kultureller Verhältnisse unter den Bedingungen des Imperialismus. Zugrunde gelegt wird ein Imperialismusbegriff, der diesen als höchstentwickelte Form des kosmopolitischen Kapitalismus begreift. Er ist Begriff eines Weltzustands, der an das Denken von Marx, Engels und Lenin anschließt. Auf differenziertere Ausarbeitungen, die gerade aus neuerer Zeit vorliegen, kann an diesem Ort aus Raumgründen nicht eingegangen werden.

Der Imperialismus in diesem Sinn bezeichnet den Zustand der Krise der gegenwärtigen Welt. Er versucht zu zeigen, worin diese Krise besteht und was sie zur Folge hat: die Deformation und Verwüstung der Menschen und kulturellen wie ideologischen Verhältnissen, unter denen sie leben und die mit den Begriffen der Verdinglichung und Entfremdung nur sehr pauschal beschrieben sind. Herausgehoben wird die Lage der Künste, sind diese doch die genauesten Indikatoren und Gradmesser des kulturellen Zustands einer bestimmten geschichtlichen Lage. Sichtbar soll werden, worin diese unter imperialistischen Verhältnissen besteht: als Zustand einer Deformation, aus dem es kein Entrinnen durch ‚Reformen’ gibt, sondern allein konsequenten Widerstand mit dem Ziel des Aufbaus einer neuen Kultur in sozialistischer Perspektive.. Unter imperialistischen Bedingungen ist die Welt ohne Zukunft, markiert durch das Kainszeichen eingebrannter Selbstzerstörung. Gezeigt werden soll, inwieweit die Künste in diese Zerstörung einbezogen sind, zugleich aber auch Orte des Einspruchs und des Widerstands bilden gegen die Mächte der Herrschaft und Deformation. Diesem Zweck dienen die paradigmatischer Analysen im letzten Teil dieses Buchs. Der Einbezug von Schostakowitsch soll zeigen, dass die im Imperialismus wurzelnden Pressionen auch an Werk und Person eines Künstlers nicht Halt machen, der dem realen Sozialismus, bei allen Problemen sozialer, politischer und ästhetischer Natur, die Treue hielt; so sehr diese ausgetragen werden mussten und ihre Spuren hinterlassen haben.

 

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