Lange ist es noch nicht her, dass auch in linken Diskussionen die Existenz einer Arbeiterklasse, bzw. ihre politische Relevanz bezweifelt wurde. Mit der Realität hatte diese Skepsis aber wenig zu tun: Zwar hat die Arbeiterklasse sich im Rahmen industriekapitalistischer Transformationen vielfältig verändert. Nicht nur verlaufen eklatante soziale Spaltungslinien durch die Belegschaften sondern auch die industriellen Kerne sind „abgeschmolzen“ – aber selbst nach den fragwürdigen Kriterien der bürgerlichen Sozialstatistik umfasst die Arbeiterklasse in der BRD immer noch ein Viertel aller Beschäftigten. Sie sind in Betrieben tätig, in denen der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit besonders intensiv erfahren wird: Ständige „Restrukturierungen“ und ein permanenter Leistungsdruck sind immer noch die Erfahrungskonstanten des Arbeiteralltags. Die konfliktgeprägte Arbeits- und eine oft unterprivilegierte Lebenssituation drückt sich immer noch in einem prinzipiellen Konfliktbewußtsein aus.
„Ein solcher Beitrag über die Arbeiterklasse war schon lange fällig, er ist in dieser Präzision kaum noch zu übertreffen. Mit fundierter Argumentation wird das ganze Gewäsch vom ‘Ende der Arbeitsgesellschaft’, von der ‘Dienstleistungsgesellschaft’, ja vom Ende des Klassenkampfes vom Tisch gewischt.“(Walter Ruge, in junge Welt)
ca. 200 Seiten
Erscheinung: 2022/2023
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